WS 2008/2009
Die Lehrveranstaltungen finden – sofern nicht anders angegeben – in HS 1119 statt.
Semestereröffnung: Montag, 20. Oktober, 19 Uhr c. t.
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Vorlesungen
Prof. Dr. Konrad Küster
Bachs Vokalwerk
Di 10–12
Beginn: 21. Oktober
Modul «Musikgeschichte im Überblick», «Vorlesung zur Musikgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts»
Studienleistung: regelmäßige Teilnahme, Vor- und Nachbereitung; Protokoll einer Vorlesung (ca. 300 Wörter, Abgabe 1 Tag vor der nächsten Vorlesung)
Bachs Vokalwerke ermöglichen exemplarische Einblicke in die Gattungen und Formen, aber auch die Musizierbedingungen und Werküberlieferung von Musik der Zeit um und nach 1700. Dies prägt den Zugang zu der Musik, der in dieser Vorlesung gesucht werden soll; in ihrem Mittelpunkt werden die Kirchenkantaten stehen.
Es geht folglich nicht um einen Rundumschlag durch die «berühmtesten Werke». Eher wird die Vertrautheit gerade mit ihnen immer wieder vorausgesetzt werden müssen (insbesondere Matthäuspassion, Weihnachtsoratorium, h-Moll-Messe); sie können als hilfreiche Bezugspunkte dienen, um auch kompositorisch Spezielleres in seiner Tiefenwirkung zu verstehen. Daher wird empfohlen, bei der Vorbereitung für diese Vorlesung die Musik der genannten Werke bzw. die reiche Literatur zu ihnen in den Mittelpunkt zu stellen.
Proseminare
Prof. Dr. Christian Berger
Guillaume de Machaut
Mo 16–18
Beginn: 27. Oktober
Modul «Musikwissenschaft – Grundlagen», «Proseminar zur Musikgeschichte bis zum 15. Jahrhundert»
Modul «Musikwissenschaft – Erweiterung», «Proseminar zur historischen Musikwissenschaft»
Studienleistung: Referat
Prüfungsleistung (schriftliche Modulteilprüfung): Hausarbeit
Guillaume de Machauts Werke gehören zu den wichtigsten Zeugnissen mehrstimmigen Komponierens im 14. Jahrhundert. Ausgehend von der Ballade 13 «Esperance», an deren Beispiel die Grundlagen einer Analyse dieser Musik erprobt werden sollen (Modalität, Hexachordstruktur, Aufzeichnungsweise), soll mit einer repräsentativen Auswahl unterschiedlicher Gattungen wie Lied, Motette und Messe ein Einblick in die Breite des Komponierens um 1350 erarbeitet werden.
Literatur:
- Berger, Christian, «Hexachord und Modus: Drei Rondeaux von Gilles Binchois», in: Basler Jahrbuch für historische Musikpraxis 16 (1992), S. 71–87.
- Berger, Christian, Artikel «Hexachord (I.–V.)», in: MGG2, Bd. 4, Kassel 1996, Sp. 279–286.
- Arlt, Wulf, «Machaut in Context», in: Guillaume de Machaut 1300-2000, hrsg. von J. Cherquigliani-Toulet und Nigel Wilkins (= Musique/Écritures. Études), Paris 2002, S. 147–162.
- Leach, Elizabeth Eva, «Death of a Lover and the Birth of the Polyphonic Ballade. Machaut’s Notated Ballades 1–5», in: JM 19 (2002), S. 461–502.
- Laubhold, Lars E., «Beziehungszauber zwischen Verlangen und Verzicht. Zu Guillaume de Machauts Ballade ‹Esperance qui m’esseüre›», in: AfMw 62 (2006), S. 290–308.
Prof. Dr. Konrad Küster
Fugentechniken Bachs
Di 14–16
Beginn: 21. Oktober
Modul «Musikwissenschaft – Grundlagen», «Proseminar zur Musikgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts»
Modul «Musikwissenschaft – Erweiterung», «Proseminar zur historischen Musikwissenschaft»
Studienleistung: regelmäßige Teilnahme, Vor- und Nachbereitung, Kurzreferat
Prüfungsleistung (schriftliche Modulteilprüfung): Essay (bis zu 4 Seiten)
Die «Fuge» ist eine der zentralen Gattungen der Musikgeschichte. Die Fugenauffassung, zu der Bach gelangte, veränderte den Zugang zu dieser Gattung; sie wurde unmittelbar nach seinem Tod zu einem Paradigma der Musiktheorie und Kompositionslehre – bis heute. Ziel des Seminars ist es, möglichst umfassend Zugang zu den Techniken zu gewinnen, mit denen Bach arbeitete: nicht nur zu denen der Themenbeantwortung etc., die üblicherweise am Wohltemperierten Klavier demonstriert werden (und die auch für das Seminar den Ausgangspunkt bilden), sondern auch solche Erweiterungen, die erst in größeren Besetzungen zur Entfaltung kommen (Orgelmusik, Ensemblemusik) – und umgekehrt auch wieder den Blick etwa auf das Wohltemperierte Klavier bereichern können.
Insofern ist das Seminar in seinem Zuschnitt auch als Flankierung der Vorlesung über Bachs Vokalwerk angelegt.
Vorbereitung: vor allem über die Musik selbst (Wohltemperiertes Klavier I).
Dr. Angela Ida De Benedictis
Zwischen Notwendigkeit und Forschungslabor. Darmstadt 1946–1961 und die Neue Musik
Entfällt!!!
Dr. Matteo Nanni
Johannes Ciconia: Ein Komponist am Ende des Trecento
Do 10–12
Beginn: 23. Oktober
Ort: Belfortstraße 20
Modul «Musikwissenschaft – Grundlagen», «Proseminar zur Musikgeschichte bis zum 15. Jahrhundert»
Modul «Musikwissenschaft – Erweiterung», «Proseminar zur historischen Musikwissenschaft»
Am Ende der sogenannten italienischen «Ars Nova» spielt der Komponist und Musiktheoretiker Johannes Ciconia (ca. 1370–1412) eine besonders wichtige Rolle in der musikalischen Welt Norditaliens. Es handelt sich um einen Komponisten, der sich zwischen französischem und italienischem Musikstil frei bewegte. Er kann als eine Schlüsselfigur für das Verständnis der Epoche des «Trecento» gelten. Das Proseminar bietet die Gelegenheit zu Einblicken in die Biographie und das Schaffen einer der herausragenden Persönlichkeiten des ausgehenden Mittelalters. Dabei werden folgende zentrale Themen behandelt: die Frage nach dem Verhältnis von «Musik, Grammatik und Rhetorik», «Die Entstehung des Autors», «Musik und Intertextualität» (am Beispiel von Sus un’ fontayne), sowie Probleme und Fragen der «Analyse mittelalterlicher Musik». Ausgewählte Werke sollen unter dem Aspekt der Kompositionstechnik, der Form und der Musik-Text-Beziehung analysiert werden. Nicht zuletzt können die zentralen Stellen aus Ciconias Traktat Nova musica (1403–1410) herangezogen werden, um den Kontext dieser Epoche auch unter musiktheoretischer Perspektive näher zu beleuchten.
Literatur:
- Willem Elders, «Humanism and Early-Renaissance Music: A Study of the Cerimonial Music by Ciconia and Dufay», in: Tijdschrift van de Vereniging voor Nederlandse Muziekgeschiedenis XXVII (1977), S. 66–101.
- Annette Kreutziger-Herr, Johannes Ciconia (ca. 1370–1412). Komponieren in einer Kultur des Wortes, Hamburg 1991.
- Philippe Vendrix (Hg.), Johannes Ciconia, musicien de la transition, Turnhout 2003.
- Pedro Memelsdorff, Siena 36 rivisitata. Paolo da Firenze, Johannes Ciconia e l’interrelazione di polifonia e trattatistica in fonti del primo Quattrocento, in: Acta musicologica, XXVI/2 (2004), S. 159–191.
- Michaela Schuster, «Die Ballata ‹Mercé o morte› von Johannes Ciconia, ihre Überlieferung und Edition», in: Die Tonkunst, Nr. III/2 (2008), S. 324–333.
Stefan Häussler, M.A.
Einführung in die Paläographie: Modal- und Mensuralnotation
Mi 14–16
Beginn: 22. Oktober
Modul: «Einführung in das Fachstudium», «Notationskunde»
Gegenstand der Einführung in die modalen und mensuralen Aufzeichnungsweisen vom ausgehenden 12. bis ins 14. Jahrhundert sind sowohl die Aneignung und das Kennenlernen mittelalterlicher Notationsweisen als auch eine Reflexion über musikalische Notation als Schrift. Neben den technischen und musiktheoretischen Aspekten dieser philologischen Tätigkeit sollen auch Überlegungen zur Verschriftlichung von Musik angeregt sowie semiologische Fragen diskutiert werden.
Am Ausgangspunkt stehen die modale Notationstechnik der Pariser «Notre Dame» und ihre Reflexion in zeitgleichen musiktheoretischen Schriften. An zahlreichen Beispielen soll der Umgang mit Quellen jener Zeit geübt und der Blick für ihre besonderen Voraussetzungen geschärft werden. Der Kurs ist für Studienanfänger geeignet.
Andrea Horz M. A.
Traktatlektüre Boethius «De institutione musica»
Mo 18–20
Beginn: 27. Oktober
Modul: «Einführung in das Fachstudium», «Traktatlektüre»
Modul: «Musikwissenschaft – Grundlagen», «Proseminar zur Musikgeschichte bis zum 15. Jahrhundert»
Modul: «Musikwissenschaft – Erweiterung», «Proseminar zur historischen Musikwissenschaft»
Boethius’ «De Institutione Musica» ist – als Textbuch für die Lehre der Musik im Rahmen der septem artes liberales – einer der grundlegenden Musiktraktate im Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. In Auseinandersetzung mit dieser Schrift werden viele Diskussionen und Probleme der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Musiklehre verständlich. Die Kenntnis dieses Textes ist also unerlässlich für ein tieferes Verständnis des Bedeutungsspektrums der Musik in dieser Zeit, und die Lektüre dieses Traktats bietet somit eine gute Einführung in das mittelalterliche Musikverständnis.
Ziel des Kurses ist das Erarbeiten eines Textverständnisses durch Lektüre. Davon ausgehend soll auch ein Einblick in den geistesgeschichtlichen Hintergrund des Textes sowie in die vielfältige Rezeption gegeben werden.
Lateinkenntnisse sind erwünscht.
Christian Schaper M. A.
Einführung in das musikwissenschaftliche Arbeiten. Beethovens Ouvertüren
Di 16–18
Beginn: 21. Oktober
Modul «Einführung in das Fachstudium», «Einführung in das musikwissenschaftlihce Arbeiten (mit Tutorat)»
Studienleistungen: gründliche Vor- und Nachbereitung, regelmäßige aktive Teilnahme, Kurzreferat, 2 Bibliographien, 2 Protokolle, kurzer analytischer Essay
Beethovens Ouvertüren bilden ein fest zu umreißendes Korpus von nicht mehr als zehn Werken, die (mehr oder weniger) zum heutigen Standardrepertoire zählen. Unter dem Deckmantel des scheinbaren Gattungsbegriffs «Ouvertüre» eröffnen sich zahlreiche Perspektiven der Einordnung und des Verstehens dieser Stücke, die wir zur Erprobung von verschiedenen Herangehensweisen an die Musik (analytischen, ästhetischen, quellenkundlichen, entstehungs- und rezeptionsgeschichtlichen) und zur Einübung der dafür grundlegenden musikwissenschaftlichen Arbeitstechniken nutzen werden. Die Veranstaltung wird von einem Tutorat begleitet, das Gelegenheit zu ausgiebiger Übung im Formalen, aber auch Raum für inhaltliche Vertiefung bieten wird.
Literatur:
- Albrecht Riethmüller u. a. (Hgg.), Beethoven. Interpretationen seiner Werke, 2 Bde., Laaber 1994.
- Heinz von Loesch u. Claus Raab (Hgg.), Beethoven-Lexikon (= Beethoven-Handbuch 6), Laaber 2008.
- Nicole Schwindt-Gross, Musikwissenschaftliches Arbeiten. Hilfsmittel, Techniken, Aufgaben (= Bärenreiter Studienbücher Musik 1), Kassel 41999.
Christian Schaper M. A.
Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten
Blockveranstaltung
Termin: 23.–25. Januar 2009
Fachschaftshaus auf dem Schauinsland
Anmeldeschluss: 5. Januar 2009
Vorbesprechung: 7. Januar 2009, 13 Uhr c. t.
Modul «Musikwissenschaft – Grundlagen», «Proseminar zur Musikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert»
Modul «Musikwissenschaft – Erweiterung», «Proseminar zur historischen Musikwissenschaft»
Studienleistungen: gründliche Vorbereitung, Referat, aktive Teilnahme
Prüfungsleistung (schriftliche Modulteilprüfung): Hausarbeit (ca. 10–15 Seiten)
Die in jeder Hinsicht überaus komplexe und faszinierende Oper Die Frau ohne Schatten – von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss 1913 von vornherein als «Hauptwerk» konzipiert, unter großen inneren und äußeren Schwierigkeiten entstanden und erst 1919 mit großem, aber nicht lange anhaltendem Erfolg uraufgeführt – ist heute dem breiten Opernpublikum nahezu völlig unbekannt. Vielfältig sind die Möglichkeiten der Annäherung an das hier realisierte spannungsvolle Geflecht aus Literatur und Musik; ein Liste mit Themenvorschlägen für Referate, die Voraussetzung für die Teilnahme sind, wird nebst kommentierter Literaturliste zu Semesterbeginn im Sekretariat bereitliegen und auch online zur Verfügung gestellt.
Das Blockseminar findet im Fachschaftshaus auf dem Schauinsland statt; die Teilnehmerzahl ist daher auf 14 beschränkt (Anmeldeliste ab Semesterbeginn im Sekretariat; für Prüfungsleistungen im B. A.-Studiengang ist zusätzlich die rechtzeitige Anmeldung über das Online-Anmeldesystem erforderlich). Im Anschluss an das Blockseminar sind als Folgeveranstaltungen ein gemeinsamer Opernbesuch (derzeit steht Die Frau ohne Schatten auf dem Spielplan des Badischen Staatstheaters Karlsruhe) sowie eine Exkursion zum Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen möglich.
Literatur zur Einführung:
- Gernot Gruber u. Rainer Franke, Art. «Strauss: Die Frau ohne Schatten», in: PEMT 6, S. 107–112 sowie die dort gegebenen Verweise.
Dr. Matthias Thiemel
Musikalische Wahrnehmung, Gestaltpsychologie, Phänomenologie
Fr 14–16
Beginn: 24. Oktober
Modul «Musikwissenschaft – Erweiterung», «Proseminar zur systematischen Musikwissenschaft»
Modul «Musikwissenschaft – Grundlagen», «Proseminar zur Musikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert»
Wir prüfen den Sinn bestimmter Begriffsübertragungen auf das Erklingende (Spannung, Expansion, Kohärenz, Flächigkeit, Divergenz, Konvergenz), gehen der Tragweite von Begriffen wie Introversion und Extraversion nach und erkunden Gestalt und musikalische Gestaltbildungen bis hin zur Relation von »Taktgruppen«. Zunächst ohne auf Forschungsliteratur einzugehen, wollen wir klären, inwieweit das genannte Begriffsinstrumentarium das Verstehen und Erleben zu präzisieren vermag – auf lebendige Weise, und ohne auf bloßes Psychologisieren auszuweichen.
Von S. Neff edierte theoretische Aufzeichnungen Arnold Schönbergs zur Tonalität werden herangezogen, um Begriffe wie Kontrast, Zusammenhang, Motiv, Phrasierung u. dgl. prägnant einführen zu können.
Reichlich Anlaß zum Seminargespräch geben Werke von J. S. Bach, W. A. Mozart (vgl. M. H. Schmid, »Mozart der Unfertige – Zur musikalischen Phänomenologie von August Halm«, in: Band 6 der Schriften zur musikalischen Hermeneutik, Laaber 1999), L. v. Beethoven, Chopin, Bruckner, Debussy (vgl. G. Stern, »Zur Phänomenologie des Zuhörens«, in: ZfMw 9, 1927) und Ligeti (H. Sabbe, »Studien zur kompositorischen Phänomenologie«, = Musik-Konzepte LIII, 1987).
Entlegene musikwissenschaftliche Texte aus den 1920er Jahren verdienen erneute Beachtung, soweit sie sich als Beitrag zur (tonalen) Phänomenologie ausgegeben haben. Interesse wecken nicht zuletzt die jüngsten Arbeiten von Elmar Lampson (v. a. »Schöpferisches Hören«, in: Fs. Gisela Vogel-Beckmann, Berlin 2005) und Bob Snyders vielgelobtes Buch »Music and memory. An introduction«.
Zu prüfen wäre Bruce Ellis Bensons »The improvisation of musical dialogue: a phenomenology of music» (Cambridge Univ. Pr., 2003). Die 2007 publizierte Dissertation Stephan Höllwerths rundet die Forschungsliteratur vorläufig ab.
Hauptseminare
Prof. Dr. Christian Berger mit Prof. Dr. Günter Schnitzler (Deutsches Seminar)
Eichendorff und Schumann
Do 14–16
Beginn: 23. Oktober
Eichendorff hat sich selbst mit guten Gründen in seinem biographischen Entwurf «Unstern» als einen Zuspät-Gekommenen gesehen. Als solcher gehört er der Generation der Epigonen an, die in ihrer Nachkommenschaft an einer gewichtigen Tradition leiden und zugleich keinen Weg in neue Bahnen zu finden vermögen. Unter dieser Voraussetzung werden zentrale Gedichte Eichendorffs interpretiert, die sodann auch in der musikalischen Vermittlung von Schumann, die zugleich immer eine Interpretation ist, gelesen und gehört werden. Im Mittelpunkt steht dabei der «Liederkreis» op. 39.
Literatur:
- Brinkmann, Reinhold, Schumann und Eichendorff. Studien zum ‹Liederkreis› Opus 39 (= Musik-Konzepte 95), München 1997.
- Eberhardt, Otto, «Eichendorffs Dichtungskonzeption als Herausforderung bei der Vertonung seiner Gedichte», in: Wirkendes Wort 54 (2004), S. 47–74.
- Ferris, David, Schumann’s Eichendorff Liederkreis and the genre of the romantic cycle, Oxford 2000.
- Hindenlang, Karen A., «Eichendorff’s ‹Auf einer Burg› and Schumann’s ‹Liederkreis›, Opus 39», in: JM 8 (1990), S. 569–587.
- Knaus, Herwig, «Musiksprache und Werkstruktur in Robert Schumanns ‹Liederkreis›» (= Schriften zur Musik 27), München, Salzburg 1974.
- Nehring, Wolfgang, Spätromantiker. Eichendorff und E.T.A. Hoffmann, Göttingen 1997.
- Peters, Paul, «Verzauberung des Verzauberten. Schumann und Eichendorff», in: Seminar 41 (2005), S. 380–403.
- Seidlin, Oskar, Versuche über Eichendorff, Göttingen 1965.
- Tewinkel, Christiane, Vom Rauschen singen. Robert Schumanns Liederkreis op. 39 nach Gedichten von Joseph von Eichendorff, Würzburg 2003.
- Thym, Jürgen, «A cycle in flux. Schumann’s Eichendorff ‹Liederkreis›», in: Essays on the Song Cycle and on Defining the Field (=Word and music studies 3), Amsterdam 2001, S 165–181.
Prof. Dr. Christian Berger
Komponieren um 1910. Debussy und Webern
Blockveranstaltung
Fr, 30.01.09, 15–19; Sa, 31.01.09, 9–17
Vorbereitungssitzung: Mo, 27.10.08 und 24.11.08, 10–12 (Belfortstraße)
Im Mittelpunkt sollen die Werke beider Komponisten stehen, die um 1905 entstanden sind und für einen grundsätzlichen unterschiedlichen Wechsel im Umgang mit Tonalität stehen. Ohne voneinander Notiz nehmen zu können, entwickeln beide völlig unterschiedliche Möglichkeiten, sich der chromatischen Leiter zu bedienen. Gern nehme ich schon Referatsthemen entgegen, um frühzeitig ein Arbeitsprogramm entwickeln zu können.
Claude Debussy:
Images – Livre II
Préludes – Livre I
Anton Webern:
Op. 4, Fünf Lieder zu Gedichten von Stefan George (1908–1909)
Op. 5, Fünf Sätze für Streichquartett (1909)
Op. 6, Sechs Stücke für großes Orchester (1909)
Op. 7, Vier Stücke für Geige und Klavier (1910)
Op. 8, Zwei Lieder nach Gedichten von Rainer Maria Rilke (1910)
Literatur:
- Berger, Christian, «Atonalität und Tradition. Anton Weberns ‹Vier Stücke für Geige und Klavier› op. 7», in: AfMw 53 (1996), S. 183–193.
- Berger, Christian, «Klang und Struktur. Claude Debussy und die Französische Musik um 1900», in: Fin de siècle, hrsg. von Monika Fludernik und Ariane Huml (= LIR 29), Trier 2002, S. 141–152.
- Budde, Elmar: Anton Weberns Lieder op. 3 (= BzAfMw 9), Wiesbaden 1971.
- Gerlach, Reinhard: «Mystik und Klangmagie in Anton von Weberns hybrider Tonalität. Eine Jugendkrise im Spiegel von Musik und Dichtung der Jahrhundertwende», in: AfMw 33 (1976), S. 1–27.
- Howart, Roy, Debussy in proportion. A musical analysis, Cambridge 1983.
- Jakobik, Albert, Die assoziative Harmonik in den Klavier-Werken Claude Debussys, Würzburg-Aumühle 1940.
- Schulz, Reinhard: Über das Verhältnis von Konstruktion und Ausdruck in den Werken Anton Weberns (= Studien zur Musik 1), München 1982.
- Soussidko, Irina, «Mikrotektonik und Goldener Schnitt. Debussys ‹24 Préludes› für Klavier», in: Musik & Ästhetik 6 (2002), H. 24, S. 5–19.
- Obert, Simon, Musikalische Kürze zu Beginn des 20. Jahrhunderts (= BzAfMw 63), Stuttgart 2008.
Prof. Dr. Konrad Küster
Johannes Brahms' Konzerte
Mi 8.30(s.t.!)–10
Beginn: 22. Oktober
Thema des Seminars ist die detaillierte Analyse der 3x3+1x4 Konzertsätze Brahms’ – im Hinblick auf sinfonische und konzertante Textur, als deren ideale Mischung die Werke traditionell gelten. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine (nach individuellem Ermessen) hinreichende Bekanntschaft mit den Werken.
Wer Interesse hat, einen Satz verantwortlich zu «bearbeiten», ist herzlich eingeladen, sich hierfür anzumelden.
Kolloquien
Prof. Dr. Christian Berger und Prof. Dr. Gösta Neuwirth
Kolloquium zu aktuellen Forschungsfragen
Do 18–20
Beginn: 6. November
Das Kolloquium wird zum einen die Möglichkeit geben, entstehende Arbeiten von Studierenden und Dozenten vor- und zur Diskussion zustellen, andererseits soll es ein Forum für aktuelle Fragen unseres Faches und darüber hinaus sein, in dem auch weiterführende Probleme aus Seminaren besprochen werden können.
Prof. Dr. Konrad Küster
Kolloquium
Di 18–20
Vorbesprechung: 21. Oktober
Wie üblich wird die Möglichkeit bestehen, Ideen oder Projekte zur Diskussion zu stellen (solche, die sich um eine in Arbeit befindliche Magisterarbeit drehen, oder solche, die einfach nur als interessant gelten können). Wer Interesse hat, eine Sitzung mit dem Bericht über ein entstehendes (oder erst locker beabsichtigtes) Thema einer Magisterarbeit zu gestalten, wird um eine kurze Mail-Nachricht bereits im Vorfeld der Vorbesprechung gebeten (konrad.kuester@muwi.uni-freiburg.de).
Kurse
Christine Muschaweckh
Gehörbildung I
Mo 8:30–10
Beginn: 27. Oktober
Dieser Kurs richtet sich an Studierende ohne Vorkenntnisse. Schwerpunkte bilden das «Vom-Blatt-Lesen» von Rhythmen und Melodien sowie das Notieren von Melodie- und Rhythmusdiktaten. Diese Disziplinen der Gehörbildung werden systematisch eingeführt und anhand von Literaturbeispielen aus unterschiedlichen Epochen geübt.
Christine Muschaweckh
Gehörbildung II
Mo 10–12
Beginn: 27. Oktober
Dieser Kurs baut auf dem Kurs Gehörbildung I auf, er kann aber auch unabhängig von Gehörbildung I von Studierenden mit Vorkenntnissen besucht werden.
Neben einer systematischen Einführung ins zweistimmige Hören sollen Kenntnisse im harmonischen Hören vermittelt werden. Außerdem werden formale Höranalysen, Klangfarbenhören, Fehlerhören und Intonationshören geübt.
Florian Vogt
Harmonielehre I
Do 16–18
Beginn: 23. Oktober
Modul «Satztechnische Voraussetzungen», «Harmonielehre I»
Florian Vogt
Harmonielehre III
Mi 18–20
Beginn: 22. Oktober
Modul «Satztechnische Voraussetzungen», «Harmonielehre III»
Ralf Wolter
Harmonielehre II
Mo 14–16
Beginn: 27. Oktober
Modul «Satztechnische Voraussetzungen», «Harmonielehre II»
Ralf Wolter
Kontrapunkt
Mo 12–14
Beginn: 27. Oktober
Modul «Satztechnische Voraussetzungen», «Kontrapunkt»
Tutorate
Minkus Teske
Tutorat zur Harmonielehre I
Mi 10–12
Minkus Teske
Tutorat zur Harmonielehre II
Mi 12–14
Martin Andris
Pflichttutorat zur Einführung in das musikwissenschaftliche Arbeiten
Fr 14–16
Ort: Doktorandenraum
Andreas Baumgartner
Tutorat zur Einführung in die Paläographie
Do 10–12
Jens Berger
Tutorat: Praktische Übungen im analytischen Schreiben
Do 14–16
Arbeitsgemeinschaften und Schola
Fachschaft
AG Wurzelwerke
Mi 20–22
Beginn: 22. Oktober
Musik hören für MuWis und anderweitig Musikbegeisterte ohne Vorkenntnisse: In der AG Wurzelwerke treffen wir uns, um gemeinsam Musik zu hören. Dabei sollen vor allem Standardwerke zu hören sein, aber gelegentlich auch Stücke abseits des üblichen Repertoires. Jede Sitzung wird von einem Teilnehmer übernommen, der nach seinen Wünschen ein Werk auswählt und es der Gruppe vorstellt. Gelegentlich dürfen wir auch Gaststars aus dem Dozentenmilieu begrüßen. Die Zusammenstellung des Programms erfolgt in der ersten Sitzung je nach Interesse der Anwesenden. Für gewöhnlich klingt der Abend in gemütlicher Runde in der Freiburger Kneipenlandschaft aus.
Dr. Frauke Schmitz-Gropengießer
Schola für gregorianischen Choral
N. N.
Dr. Frauke Schmitz-Gropengießer lädt an Gregorianik interessierte Studierende ein, gregorianische Choräle zu singen. Bei mangelnder Kenntnis der Neumen und der Quadratnotation werden diese erklärt. Neben der Behandlung verschiedener die Gregorianik betreffender Themen soll viel gesungen werden. Dabei geht es zum einen um das Kennenlernen des Repertoires und zum anderen um das Einstudieren einzelner Stücke. Bei Interesse wird es einen Besuch der Benediktinerabtei Beuron geben, wo in den Gottesdiensten heute noch lateinische Gregorianik gesungen wird.